Es ist ein erhebendes Lied und wird von evangelischen und katholischen Christen gleich gerne gesungen: „Großer Gott, wir loben dich“. Dieser ökumenische Schlager (Gotteslob 380 = EG 331) wurde auf Rang 3 der Lieblingslieder im Evangelischen Gesangbuch (EG) gewählt.
Großer Gott, wir loben dich; (EG 331,1) / Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich / und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, / so bleibst du in Ewigkeit.
Ignaz Franz, seinerzeit Rektor des Priesterseminars in Breslau, übertrug dazu 1768 den lateinischen Gesang „Te Deum laudamus“ aus dem 4. Jahrhundert ins Deutsche. Dieser alte Gesang hatte seit der frühen Christenheit den Rang eines kirchlichen Bekenntnisses. Und auch das Lied von Ignaz Franz ist ein Be- kenntnis zum dreieinigen Gott, das sich wie das Apostolische Glaubensbe- kenntnis in drei Abschnitte aufteilen lässt. Die ersten fünf Strophen loben und preisen Gott entsprechend des 1. Glaubensartikels als „den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde“. Wenn wir das Lied sin- gen, reihen auch wir uns ein in das ewige Lob der Engel, Apostel, Propheten und Märtyrer, ja der gesamten Schöpfung. „Himmel, Erde, Luft und Meere / sind erfüllt von deinem Ruhm; / alles ist dein Eigentum.“ In der 5. Strophe wird das Lob der Gemeinde auf Jesus Christus und den Heiligen Geist erweitert. Die Strophen 6 bis 8 wenden sich an Jesus, „des Vaters ewger Sohn“, und beschreiben entsprechend des 2. Glaubensartikels die Heilstaten Jesu Christi für uns. Er hat „uns Gottes Gnad gebracht, von der Sünd uns frei gemacht.“
Die letzten drei Strophen lassen uns schließlich als Gemeinde im Sinne des 3. Glaubensartikels zu Wort kommen. Wir bitten Gott und Jesus durch den Hei- ligen Geist, der nach dem Apostolischen Glaubensbekenntnis „die heilige christliche Kirche“ schafft und erhält, um Hilfe und Führung, um „Vergebung der Sünden und das ewige Leben“.
Herr, erbarm, erbarme dich. (EG 331,11) / Lass uns deine Güte schauen; /deine Treue zeige sich, /wie wir fest auf dich vertrauen. Auf dich hoffen wir allein: / Lass uns nicht verloren sein. Die Melodie, die sich zu dem Text von Ignaz Franz durchgesetzt hat, geht – in ökumenischer Verbundenheit – auf die Fassung des Protestanten Johann Gottfried Schicht im „Allgemeines Choralbuch“ (1819) und des Katholiken Heinrich Bone im Gesangbuch „Cantate!“ (Mainz 1852) zurück.